Organisationsentwicklung im Jobcenter als beteiligungsorientierter Prozess

OKTOBER 2012

Rainer Radloff, Geschäftsführer des Jobcenters Bielefeld und Mathias Hofmann, SHS CONSULT, berichten am 30.10.2012 auf der Tagung des Bundesnetzwerkes der Jobcenter in der Stadthalle Bielefeld von ihren Erfahrungen mit hoher Beteiligungsorientierung in der Organisationsentwicklung. Der konkrete Prozess des Jobcenters Bielefeld seit Herbst 2011 bietet viele Hinweise zu den Vorteilen einer breiten Beteiligung der Führungskräfte und Mitarbeitenden.

Herr Radloff und Herr Hofmann zeigen mit ihren differenzierten Blickwinkeln als Auftraggeber (Jobcenter) und Dienstleister (SHS CONSULT) die Strukturen und Architektur eines erfolgreichen Prozesses auf, beschreiben die Vorgehensweise in einzelnen Modulen und berichten von Fragestellungen, die unvermeidlich auftauchen. Auf großes Interesse stoßen die Kommunikationsplanung und die Moderation von Großgruppenveranstaltungen.

Die lebhafte Diskussion der über 30 Teilnehmenden im Workshop zeigt einen großen Bedarf an professionell geplanten Entwicklungsprozessen für die Organisationen und weist auf unterschiedliche Herangehensweisen mit verschiedenen Graden von Partizipation hin.

In einem Speedmeeting sammeln die beteiligten Geschäftsführungen viele Themen, die für beteiligungsorientierte Prozesse in Frage kommen; vom Thema Sicherheit über die Personalentwicklung und Organisationsaufbau bis hin zu Führungsleitlinien und Gesundheitsmanagement. Kein Thema ist per se ausgeschlossen, der Sinn einer hohen Beteiligung macht sich weniger am Thema als an der gewünschten Kulturentwicklung fest.

Deutlich wird auch, dass eine Beteiligungsorientierung zu hohen Erwartungen seitens der Mitarbeitenden und Führungskräfte bezüglich der Umsetzung führt. Der Aufwand für beteilungsorientierte Organisationsentwicklung ist erheblich, der Aufbau einer parallelen Entwicklungsorganisation steht auch immer im Wettbewerb um Ressourcen zu den originären Aufgaben, die weiter geleistet werden müssen. Der Vorteil ist im Erfolgsfall eine sehr hohe Identitätsstiftung, was für Jobcenter die Bemühungen um geringere Fluktuation bei den Mitarbeitenden weiter fördern kann.